Ybbs 4 Dimensionen
Das Pilotprojekt „4 Dimensionen Ybbs“ wird als Citizen Science Projekt in Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen, den Vertreter*innen der Stadt Ybbs, wissenschaftlicher Expertise und internationalen Netzwerken entwickelt.
Wie wird Baugeschichte erlebbar gemacht? Was haben die Ybbserinnen und Ybbser über ihre Stadt zu sagen? Was wissen sie über die Geschichte ihrer Stadt? Wie wird eine Aktion im öffentlichen Raum dokumentiert? Wie kommt das Jetzt ins Langzeitarchiv?
Die vierte Dimension (4D) Zeit in der Digitalisierung
Eine aktuelle Performance, welche im Hier-und-Jetzt seine Einzigartigkeit hat, soll in der Digitalisierung dieser Einzigartigkeit mehrere Wege ausprobieren und finden, wie diese Performance ins Digitale transformiert werden kann. Thematisch greift das Projekt die Baugeschichte von ausgewählten Schauplätzen und die Funktion der Orte für das Leben der Menschen durch die Epochen auf.
Das digitale Material aus dem Stadtarchiv Ybbs und das aktuell erarbeitete Material aus der Performance in Ybbs wird über eine Plattform zur Langzeitarchivierung verfügbar gemacht und dadurch über die internationale Datenbank von Europeana weltweit sichtbar. Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, wird keine Vollständigkeit gewährleistet werden können, jedoch eine fragmentarisch und möglichst vielfältige Sammlung passieren.
Vier Dimensionen in Ybbs
besteht aus drei Phasen:
PHASE 1
Historische Recherche und Konzeption, in welcher durch Werkstätten auch die Bevölkerung als Citizen Scientist zentral beteiligt ist. Mit Unterstützung des Stadtarchivs Ybbs sammeln wir aus dem Archiv und aus der Bevölkerung Material zum Thema Baugeschichte und der damit verbundene Alltag der Ybbserinnen und Ybbser zu allen Zeiten. Die Werkstätten begleiten diese Phase.
PHASE 2
Am 21. September findet die Performance an öffentlichen Plätzen in Ybbs statt. Diese Veranstaltung wird gemeinsam mit den Bürger*innen der Stadt Ybbs recherchiert, konzipiert und gestaltet, und durch wissenschaftliche und künstlerische Ergebnissen begleitet, dokumentiert, um eine neue Form der Digitalisierung von Performancekultur zu finden.
PHASE 3
Die Ybbserinnen und Ybbser werden dazu angeleitet, wie Sie auch nachträglich das Baugeschichte.at mit seiner semantischen Datenverknüpfung weiter auffüllen. Das verwendete Material des Stadtarchivs Ybbs und das entstandene Material aus der Performance wird dokumentiert und archiviert. Zusätzlich sind die Ybbserinnen und Ybbser damit vertraut, wie sie die Langzeitarchivierung über das Museumsmanagement Niederösterreich GmbH nutzen. Durch die Implementierung der Ergebnisse über ein Archivierungstool des Austrian Institute of Technology werden die Daten standardisiert und die Einbindung in internationale Netzwerke ermöglicht. Sowohl durch das Museumsmanagement als auch das AIT wird der Zugang zu EUROPEANA möglich und die Daten über diese europäische Plattform auffindbar.
Eine dauerhafte Dokumentation, die diesem einmaligen Erlebnis eines Theaterstücks, Konzerts oder einer anderen Form von darstellender Kunst gerecht wird, ist noch immer eine Herausforderung. Das vorliegende Projekt möchte die vergangene, aktuelle und zukünftige Zeit als vierte Dimension in die Performancekultur bringen. Damit soll die darstellende Kunst im Zeitalter nach der Pandemie neu gedacht und live wie auch dokumentarisch verfügbar und nachhaltig erlebbar gemacht werden.
Gleichzeitig werden Orte mit dieser Dimension ihrer eigenen Zeitlichkeit neu bespielt. Das Erinnern an geschichtliche Ereignisse in situ und das Alltagsleben früherer Epochen wird anhand von Archivmaterial erarbeitet. Darauf basierende mündliche Erzählungen lassen die Vergangenheit sichtbar werden, die in Form einer Zeitreise dargestellt und in die Gegenwart gebracht wird.
Wir laden ein, eure Geschichten mit uns zu teilen!
WAS WEISST DU ÜBER YBBS?
Die Termine der Werkstätten:
(immer am 3. Donnerstag im Monat – nur im Monat April ist Pause und wir vergnügen uns bei der Ybbsiade)
1. Ybbser Werkstatt
21. März 2024
17 – 20 Uhr
Schwerpunkt Baugeschichte
G’Wölb im Rathaus
Hauptplatz 1
3370 Ybbs an der Donau
2. Ybbser Werkstatt
16. Mai 2024
17 – 20 Uhr
Schwerpunkt Soundscapes (Klangwelten)
G’Wölb im Rathaus
Hauptplatz 1
3370 Ybbs an der Donau
3. Ybbser Werkstatt
20. Juni 2024
17 – 20 Uhr
Schwerpunkt Performance im öffentlichen Raum
G’Wölb im Rathaus
Hauptplatz 1
3370 Ybbs an der Donau
4. Ybbser Werkstatt
18. Juli 2024
17 – 20 Uhr
Schwerpunkt Oral History (mündliche Überlieferung)
G’Wölb im Rathaus
Hauptplatz 1
3370 Ybbs an der Donau
5. Ybbser Werkstatt
tbc
17 – 20 Uhr
nach Bedarf
G’Wölb im Rathaus
Hauptplatz 1
3370 Ybbs an der Donau
Die Performance findet am Samstag, den 21. September 2024 von 10 bis 14 Uhr in Ybbs statt. Weitere Details bitte HIER und beim Infostand am Hauptplatz, 9:30 – 15 Uhr.
Mehrschichtige Vermittlung der Geschichten historischer Orte
Durch die Wiederbelebung der Orte im Zuge der Performances wie auch ihrer virtuellen „Rekonstruktion“ werden diese neu sichtbar gemacht und ein Stückweit in die Gegenwart gebracht.
Klang & Sounddesign
Wie klingt die Vergangenheit? Klanggestaltung nimmt die Besucher*innen mit auf eine Zeitreise und regt an, die historischen Orte neu zu erleben. Tonwiedergabe und -aufnahme greifen ineinander.
Langzeitarchivierung & Sichtbarkeit
Archivalien und museale Objekte aus dem historischen Archiv der Stadt Ybbs sollen in der webbasierten Datenbank des earkweb ‒ Repository für die digitale Bewahrung inventarisiert und an Europeana weitergegeben werden.
Zeitreise & Rundgang
Welche Geschichten gibt es zu den Gebäuden? Hat Ybbs schon immer so ausgesehen? Baugeschichte.at ermöglicht es den Häusern Geschichten zu geben und ihre Geschichte darzustellen.
Oral History & Gespräche
Mündlich Wiedergegebenes ist meist flüchtig und selten archiviert. Mit sensiblen Aufnahmen und Gesprächen, aber vor allem durchs Zuhören können auch persönliche Geschichten überliefert und Wissenslücken ergänzt werden.
Begleiten & Following
Durch Übersetzung in körperliche Erfahrung und daraus resultierende mediale Dokumente erlaubt das Following (Begleiten) künstlerischer Prozesse die Wiederholung und körperliche Übertragung performativer Praktiken.
Performance im öffentlichen Raum
Geschichte, Alltag, Beiträge der Bewohner*innen sind unsere Bausteine für das Bespielen des öffentlichen Raums.
Das Konzept der Performance wird durch Werkstätten gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet.
Künstler*innen und Wissenschaftler*innen unterstützen diese Prozesse und erarbeiten gemeinsam ein Konzept zur Aufführung im öffentlichen Raum. Gleichzeitig wird diese Darstellung vergangener Ereignisse mit den gegenwärtigen Geräuschen, Gegebenheiten und aktuellen Ereignissen dramaturgisch verknüpft und die unterschiedlichen Sichtweisen der Gegenwart werden eingefangen.
Diese Dokumentation und das Einfangen der zeitlichen Ebenen wie auch der zeit- und ortsgebundenen Performance besteht aus Aufzeichnungen von Gesprächen über Erinnerung und Vision (Oral History), Soundscapes, interaktiven Hörerlebnissen, Anleitungen zur Künstlerisch-performativen Wiederholung.